Ein Gong fährt jäh in die Stille – der erdige Ton eines Didgeridoo löst das Verklingen des Gongs ab – es fängt an zu rascheln – Glockenklänge aus verschiedenen Richtungen, ausgehend von Schlägen auf Steinkreissägen-Blätter – aus dem Hintergrund der Bühne schwillt der Rhythmus der Djemben an – alle Klänge schwellen an – bis ein Beckenschlag auf dem Höhepunkt alles beendet. Wieder Stille. Dann ertönt Beethovens Neunte, gespielt auf Tuben, Hörnern, Trompeten und Saxophonen.

Die Musiker der Lautenbacher Blaskapelle – das sind 25 Menschen mit und ohne Assistenzbedarf. Sie  bewegen sich in einem Spektrum aus zeitgenössischer Musik und Freejazz, Klassik und alter Musik, bis zu Swing und Tanzmusik. Durch die Instrumentierung und die Fähigkeiten der Musiker, Atmosphäre immer wieder neu im zu greifen, entstehen Klangwelten die keinen Vergleich mit Alt-Bekanntem zulassen.

Gegründet wurde die Lautenbacher Blaskapelle 1985. Damals weckte der Wunsch einer Lautenbacher Bewohnerin nach einer Blaskapelle die Initiativkraft des Werkstattleiters und späteren Ensembleleiters Jean Christophe Klockenbring.
Mit Instrumenten vom Flohmarkt legte er den Grundstein für eine Erfolgsgeschichte. Diese wird bis heute weitergeschrieben: Die Blaskapelle bildet eine Bereicherung des Dorflebens und der Kulturszene. Zahlreiche überregionale und internationale Auftritte hat sie absolviert. Einzigartige Musikprojekte wurden in Zusammenarbeit mit Musikern wie Jos Rinck, Dorle Ferber, „The Beez“, dem „neuen Zürcher Orchester“, dem Improvisationskünstler Roland Graeter realisiert. Und über alledem steht die gelungene Integration von Menschen mit Assistenzbedarf.